Brasiliens Verlockungen ziehen zu wenig Touristen an
Brasilien bleibt trotz Fußball-Weltmeisterschaft und Olympiade in Sachen Tourismus auch weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dem südamerikanischen Land gelingt es auch mit dem
Rückenwind der sportlichen Großereignisse nicht, den Sektor nachhaltig zu stimulieren und die Besucherzahlen signifikant zu erhöhen. Vielmehr scheint das “Land der Zukunft” unfähig, das eigene
Potenzial überhaupt auszuschöpfen. Die Verlockungen des riesigen Landes mit schier unzähligen Naturschönheiten, pulsierenden Megametropolen und den unterschiedlichsten Ökosystemen liegt damit im
Vergleich zu anderen Destinationen mehr oder minder verlassen da.
Postkartenmotive gibt es zwischen Amazonas und Pampa genügend, dies ist auch Tourismusminister Vinicius Lages klar. Doch sie zu verkaufen, gelingt der Tourismusbehörde Embratur selbst mit innovativen Video-Clips über das Land der Gegensätze nur äußerst bescheiden. Die Behörde muss laut
Lages neu aufgestellt, die Vision neu definiert werden. “Die Embratur ist heute Brasiliens Werbeagentur, die in der Fähigkeit, sich selbst zu verwalten, festgerostet ist” erklärte der Minister noch
forsch im Januar und forderte zugleich, dass die Behörde zukünftig verstärkt mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten müsse.
Embratur ist dem Politiker zufolge zu langsam und zu steif, um Brasilien im Ausland als interessante Reisedestination zu vermarkten. Und auch wenn alljährlich mittlerweile fast 6 Millionen
Besucher das Land besuchen, das Wachstum bleibt mehr als überschaubar. Wir haben ein sehr bescheidenes Wachstum in der letzten Dekade erlebt, 200.000 Touristen mehr im Jahr sind sehr wenig und wir
müssen daher nun an anderen Fronten arbeiten” muss Lages eingestehen.
Mehr Flugverbindungen sollen Brasilien attraktiver machen
Demnach soll nun ein neues Angebotspaket die Touristen aus aller Welt ins Land der 1.000 Strände locken. Vor allem die Anreise soll einfacher werden. Danach sollen Bürokratiehemmnisse abgeschafft
und Fluggesellschaften die Etablierung neuer Routen erleichtert werden, die sich dann natürlich auch finanziell für die Airlines rechnen sollen. Diese strategischen Partnerschaften mit inländischen
und ausländischen Fluggesellschaften sollen so das Angebot an Destinationen nachhaltig erweitern und das Land insgesamt als Urlaubsziel attraktiver machen.
Obn es dabei mehr um die abgelegenen Regionen wie dem Amazonas-Regenwald, das Pantanal oder die gigantische Flussinsel Marajó geht, lies Lages offen. Aber vielleicht will die Regierung auch die
großen Städte stärker bewerben, bieten Rio de Janeiro, São Paulo, Brasília oder Recife doch deutlich mehr Kunst und Kultur wie es bislang den Anschein hat. Urlauber aus Deutschland sollten sich
jedoch vor einem Trip nach Brasilien stets gegen die Vielzahl an Überraschungen, die einen bei einem Trip auf einen anderen Kontinenten erwarten können, absichern. Ideal sind dabei beispielsweise
Reiseversicherungen von Europ Assistance, die bei Krankheit am Urlaubsort, Gepäckverlust oder auch Nichtantritt der Reise einspringen und
somit finanzielle Sicherheit bieten.
Denn Brasilien als Urlaubsdestination ist im internationalen Vergleich keineswegs günstig. Selbst für die eigentlich gut besuchten Badeorte im Nordosten mit zahlreichen Ressorts gibt es kaum
Pauschalreisen, Hotels sind in den Magametropolen teilweise deutlich teurer als in Europa und selbst Inlandsflüge sind nur bei langer Vorausbuchung wirklich günstig zu bekommen. So wird nur aufgrund
der Landesgröße die Reisekasse schon oftmals arg strapaziert. Und auch dies dürfte bei den Planungen so machen Urlauber auf andere günstigere und nicht minder attraktive Destinationen wie
Zentralamerika, die Karibik oder Südostasien umschwenken lassen.
LATAM Airlines Group: neuer Hub in Brasilien
Die Unternehmensführung gab am 17. April 2015 bekannt, mit ihren Studien zur Entwicklung eines
internationalen und nationalen Knotenpunkts im Nordosten von Brasilien begonnen zu haben.
Ziel der Durchführbarkeitsstudie ist demnach die “Machbarkeit für den Bau und Betrieb eines neuen Zentrums für Anschlussflüge”. Der Bau für das Drehkreuz konzentriert sich auf die drei Städte
Fortaleza (Hauptstadt des Bundesstaates Ceará), Natal (Hauptstadt des Bundesstaats Rio Grande do Norte) und der Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, Recife. “Das Hauptziel ist es, unseren
Flugbetrieb zwischen Europa und Südamerika zu erweitern. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die strategisch günstige geographische Lage der Region”, so die Erklärung der LATAM Airlines
Group.
Rio de Janeiro, die Stadt in der die deutsche Fußball-Elf Weltmeister wurde, hat im Verlauf der WM ca. 400.000 Touristen aus aller Welt begrüßt. Für viele dieser Touristen ist die Stadt
der Sehnsuchtsort Brasiliens: Sonne satt und ein lebhaftes Strand- und Nachtleben. Doch die Heimatstadt der Carioca, der Einwohner Rio de Janeiros, bietet sehr viel mehr für all diejenigen,
die nicht nur an der Copacabana interessiert sind.
Olympiade 2016: Bucht vor Rio de Janeiro weiterhin von Müll geprägt
Die Arbeiten zur Olympiade in Rio de Janeiro gehen zügig voran, aber es gibt noch viel zu tun. So lautet das Fazit des jüngsten Zwischenberichtes. Sorgen bereitet indes die Guanabara-Bucht, in der
die Segelwettbewerbe ausgetragen werden sollen. Diese hat erst vor wenigen Tagen wieder mit Hunderten dahin treibenden toten Fischen für Schlagzeilen gesorgt. Das Internationale Olympische Komitee
(IOC) will dennoch an dem Ziel festhalten, die Wasserqualität bis zum Beginn der Wettkämpfe massiv zu verbessern.
Bei einer Pressekonferenz über den Fortschritt der Arbeiten zu den Sommerspielen 2016 zeigten sich die Vertreter des IOC allerdings gut gelaunt und zuversichtlich. Die meisten der Projekte lägen
im Zeitplan und würden bereits Gestalt annehmen. Anders sieht es bei der Wasserqualität der Bucht Guanabaras aus. Laut Gouverneur Luiz Fernando Pezão sind erst 49 Prozent der Ziele zur Säuberung der
Bucht erreicht. Er hält es kaum mehr für möglich, dass bis zur Eröffnung der Sommerspiele 80 Prozent der eingeleiteten Abwasser geklärt sein werden.
Nawal El Moutawakel vom IOC wiegelt dennoch ab. Er geht davon aus, dass die Segelwettbewerbe ohne Probleme und Gefahr für die Athleten stattfinden können. Mit dem Bau einer Ringkanalisation ist
bereits begonnen worden. Beeinträchtigungen gibt es aber auch durch den in der Bucht schwimmenden Abfall. Derzeit sind täglich zehn Boote im Einsatz, um Flaschen, Plastiktüten, Dosen und auch
Haushaltsgeräte aus dem Wasser zu fischen. Die dabei eingesammelten Mengen sind enorm. Allein 2014 sollen es 400 Tonnen Müll jeglicher Art gewesen sein. Bereits angelegt wurden auch Ökobarrieren, um
den Abfall, der von den Flüssen eingetragen wird, abzufangen. Von den zwölf im vergangenen Jahr installierten Barrieren soll allerdings nur noch die Hälfte funktionieren.
Das 1,4 Mio. Einwohner zählende Porto
Alegre liegt im äußersten Süden Brasiliens. In Bezug auf ihre Lage ist die Stadt von brasilianischen Großstädten wie Rio de Janeiro oder São Paulo weiter
entfernt als beispielsweise von Uruguays oder Argentiniens Hauptstädten Montevideo oder Buenos Aires. Porto Alegre ist auch bekannt als Hauptstadt der Gaúchos, denn die
südamerikanischen Cowboys gibt es nicht nur in Argentinien.
TAM Airlines blickt positiv auf die Fußball-Weltmeisterschaft zurück. Investitionen für den Einsatz von Zusatzflügen und besondere Serviceleistungen wirkten sich negativ auf die operative Marge
während des Sportevents aus, das Unternehmen zieht aber aufgrund eines erfolgreich durchgeführten Flugbetriebs ein positives Resümee.
Vor und während der WM führte TAM rund 3.000 internationale Flüge nach und von Brasilien durch und zählte dabei mehr als 500.000 Passagiere. Zusammen mit sämtlichen Inlandsflügen kam die
Fluggesellschaft damit auf ein Gesamtvolumen von 23.000 Flügen und 3,3 Millionen Passagieren.
Frankfurt (ots) - Der Flugplan von Condor wird um ein weiteres Ziel ergänzt. Ab dem 20. Juni 2014 werden jeden Freitag Condor Flüge mit einer Boeing 767-300 ab Frankfurt am Main (FRA) nach
Fortaleza (FOR) starten. Folglich landen die deutschen Fußballfans pünktlich zum zweiten Gruppenspiel der Nationalmannschaft gegen Ghana am 21. Juni im Stadion Plácido Castelo in Fortaleza. Weiterhin
werden im Sommer 2014 die Destinationen Recife (REC) und Salvador da Bahia (SSA) in Brasilien angeboten. Die deutschen Fußballfans können damit mit ihrem Lieblingsferienflieger Condor zu allen
Gruppenspielorten der deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien fliegen.
Darüber hinaus wird Fortaleza ein ganzjähriges Ziel im Condor Programm und wird ab
dem 20. Juni immer freitags angeflogen. Sommer wie Winter ist durch Anschlussflüge mit dem Kooperationspartner Gol praktisch ganz Brasilien via Fortaleza, Recife und Salvador da Bahia mit Condor
schnell und bequem erreichbar.
"Fortaleza ist ein weiterer brasilianischer Urlaubsort, der mit seiner Traum-Küste und angenehmen Klima viel zu bieten hat", so Jens Boyd, Head of Long-Haul der Thomas Cook Group Airlines. "Vor
allem im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien möchten wir unseren Gästen die besten Verbindungen bieten und durch die Erweiterung unseres Flugplans lässt sich der Besuch eines
Fußballspiels perfekt mit einem Urlaub in Brasilien kombinieren."
Das im Nordosten Brasiliens gelegene Ferienparadies Fortaleza ist aufgrund des fast immer sonnigen Wetters sehr beliebt, weshalb die Region auch als "Terra do Sol - Land der Sonne" bezeichnet
wird. Mit 3,3 Millionen Einwohnern ist Fortaleza und dessen Umgebung die fünftgrößte Metropole Brasiliens. Auch für einheimische Erholungssuchende ist Fortaleza mit seinen weitläufigen Stränden,
tropischem Klima und einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten ein sehr begehrtes Reiseziel. Ein sicheres und vielfältiges Nachtleben und die leckere traditionelle Küche sind weitere Attraktionen der
Stadt.
TAP Portugal fliegt ab Sommer noch öfter
nach Brasilien
Die portugiesische Fluglinie erhöht die Zahl ihrer Flüge nach Rio
de Janeiro, Salvador, Belo Horizonte, Porto Alegre und Natal
Schon bislang ist TAP Portugal die Airline mit dem dichtesten Streckennetz
von Europa nach Brasilien. Nun weitet die portugiesische Fluglinie ihr Angebot
erneut aus. Mit Inkrafttreten des Sommerflugplans 2014 steigt die Zahl der
Flüge nach Brasilien auf insgesamt 82 wöchentliche Verbindungen zu
12 Destinationen.
Nachdem die Airline erst unlängst die Einrichtung einer neuen Verbindung
von Lissabon nach Manaus und Belém angekündigt hatte, wird mit dem
Sommerflugplan 2014 auch die Frequenz zu anderen beliebten Zielen in
dem südamerikanischen Land erhöht.
Mit dem Inkrafttreten des Sommerflugplans ergeben sich folgende
Verbindungen ab Lissabon:
Rio de Janeiro 14 Flüge wöchentlich
São Paulo 11 Flüge wöchentlich
Belo Horizonte 7 Flüge wöchentlich
Fortaleza 7 Flüge wöchentlich
Recife 7 Flüge wöchentlich
Salvador 7 Flüge wöchentlich
Brasília 7 Flüge wöchentlich
Porto Alegre 6 Flüge wöchentlich
Natal 4 Flüge wöchentlich
Campinas 3 Flüge wöchentlich
Belém/Manaus 3 Flüge wöchentlich
Zudem werden Rio de Janeiro und São Paulo jeweils dreimal wöchentlich
ab Porto angeflogen.
Im Vergleich zum aktuellen Flugplan gibt es dann wöchentlich insgesamt acht
zusätzliche TAP Portugal-Flüge in das südamerikanische Land.
TAP Portugal fliegt wieder von Berlin nach Lissabon
Pünktlich gegen 14.50 Uhr wurde heute eine neue Ära eingeläutet: Erstmals seit 12 Jahren hob ein Airbus der portugiesischen TAP Portugal vom Flughafen Berlin-Schönefeld in Richtung Lissabon
ab.
Mit der Eröffnung der neuen Strecke fliegt die portugiesische Airline nun fünf Ziele in Deutschland an: Berlin, Frankfurt, München, Hamburg und Düsseldorf.
Die neue Verbindung ermöglicht den deutschen Kunden nicht nur, schneller nach Portugal zu gelangen, sondern bietet über das Drehkreuz Lissabon zahlreiche Verbindungen zu den Langstreckenflügen von
TAP Portugal nach Brasilien, in die USA und nach Afrika.
Wie bereits allgemein bekannt ist, verzögert sich die Eröffnung des neuen Flughafen Berlin Brandenburg (BER) um mehrere Monate. Dennoch können alle geplanten Flüge von TAP Portugal von und nach
Lissabon wie im Flugplan vorgesehen durchgeführt werden. Die Abwicklung erfolgt über den bestehenden Flughafen Berlin-Schönefeld (SXF).
Die Ankunfts- und Abflugzeiten bleiben wie angekündigt:
Berlin – Lissabon
Dienstag: Abflug 14.50 Uhr – Ankunft 17.30 Uhr
Montag, Donnerstag, Freitag, Sonntag: Abflug 15.35 Uhr – Ankunft 18.15 Uhr
Lissabon – Berlin
Dienstag: Abflug 09.45 Uhr – Ankunft 14.05 Uhr
Montag, Donnerstag, Freitag, Sonntag: Abflug 10.30 Uhr – Ankunft 14.50 Uhr
TAP Portugal baut Verbindungen von Deutschland und Österreich nach Lissabon aus
Mit dem Inkrafttreten des Sommerflugplans 2013 am 31. März ist es so weit: Dann fliegen Maschinen von TAP Portugal auch von Düsseldorf, Berlin und Wien täglich (und nicht nur wie bislang 5x
wöchentlich) nach Lissabon.
Mit der Ausweitung der Flüge von Deutschland und Österreich reagiert die
portugiesische Airline auf die steigende Nachfrage nach Flügen in die Tejo-Metropole. Zudem wird das Drehkreuz Lissabon von vielen Reisenden auch für die attraktiven Anschlussflüge innerhalb
Portugals, nach Afrika und Brasilien genutzt.
Mit dem Sommerflugplan ergeben sich folgende Verbindungen ab Deutschland bzw. Österreich:
Frankfurt 3 Flüge täglich (unverändert)
München 2 Flüge täglich (unverändert)
Hamburg 2 Flüge täglich (außer Mo und Fr, an diesen Tagen gibt es
nur 1 Verbindung)
Berlin 1 Flug täglich
Düsseldorf 1 Flug täglich
Wien 1 Flug täglich
Brasilianischer Cachaça soll außerhalb Brasiliens bekanntgemacht werden /
Für den Export in die Vereinigten Staaten von brasilianischem Zuckerrohrschnaps, in Brasilien Cachaça genannt, sollen neue Etikette gedruckt werden. Zuvor hatte der Schnaps eine
englische Bezeichnung: Brazilian Rum. Der authentische Name „Cachaça“ soll nun auf den neuen Etiketten erscheinen. Im Februar habe die nordamerikanische Regierung das Produkt als exklusives
Produkt brasilianischen Ursprungs anerkannt. Als Gegenzug hat die brasilianische Regierung Ende März den Bourbon und den Tennessee Whisky als exklusive Produkte der Vereinigten Staaten
registriert.
Laut Vivente Bastos, Präsident des brasilianischen Cachaça-Instituts IBRAC (Instituto Brasileiro da Cachaça), würde die Umstellung innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate
vonstattengehen. Bastos zufolge sei der nächste Schritt nach der Anerkennung des brasilianischen Schnapses Werbemaßnahmen für das Produkt, um es in Nordamerika bekannter zu machen. Die
Produktionsketten seien noch sehr klein, da nur wenige das Getränk außerhalb Brasiliens kennen würden.
„Wer Cachaça kennt, hat höchstens von Caipirinha gehört. Wir müssen unseren Schnaps bekanntmachen und in Werbekampagnen investieren“, so Bastos. Durch die Produktion beschäftigt man derzeit
600.000 Menschen im Land, Exporte in Höhe von ca. 20 Millionen US-Dollar jährlich werden realisiert. Wie sich die Zahlen nach der Anerkennung des Produkts seitens der USA ändern werden, kann das
IBRAC noch nicht einschätzen.
Momentan reguliere das Dekret 4.062/2001 die Produktion von brasilianischem Cachaça. Die Kontrolle der Herstellung erfolgt durch das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Versorgung MAPA
(Ministério da Agricultura, Pecuária e Abastecimento). Derzeit sei im privaten Sektor die Schaffung einer Aufsichtsbehörde im Gespräch, an der Verbände und Hersteller teilnehmen, um eine
hohe Qualität des Produktes zu garantieren. (ds)
Die Strände in Pernambuco sollen wiederhergestellt werden/ Copyright: Wikimedia Creative Commons, Guilherme Jófili
Mit einer Investition über 330 Millionen Reais (rund 127,4 Millionen Euro) will die brasilianische Regierung im nordöstlichen Bundesstaat Pernambuco die Strände rund um die Hauptstadt Recife
wiederherstellen. Große Teile der Strände sind durch die Erosion stark beschädigt. Die Region ist die wohl am stärksten durch Erosion betroffene in ganz Brasilien.
Laut Aussage des Staatssekretärs des Umweltministeriums in Pernambuco, Sérgio Xavier, soll der Restbestand an Sand gesäubert und zusätzlicher Sand aus dem Meer abgepumpt und aufgeschüttet
werden. Außerdem sollen die Strände insgesamt erweitert werden und auch die Wellenbrecher, die eigens zur Vermeidung von Erosion erbaut wurden, werden im Zuge der Erneuerungen vergrößert. Bis Ende
des Jahres 2014 sollen alle betroffenen Strandabschnitte erneuert werden, erklärte Xavier.
Im Süden Recifes in der Gemeinde Jaboatão dos Guararapes werden bereits seit Februar dieses Jahres Arbeiten durchgeführt. Die Gemeinde war durch die Erosion in eine Notsituation
geraten, da viele Häuser am Rand des Strandes drohten abzurutschen und zerstört zu werden. Mit 42 Millionen Reais (rund 16,21 Millionen Euro) finanziert das Ministerium für Nationale Integration
(Ministério da Integração Nacional) die Bauarbeiten.
Momentan bereitet die Regierung Projekte in den Städten Recife, Olinda und Paulista vor. Bis Ende Mai sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein. Langfristiges Ziel sei die Instandhaltung
und Kontrolle der Strandabschnitte, erklärte Xavier, dazu sei eine Zusammenarbeit von lokalen, regionalen und nationalen Instanzen nötig. (sg)
TAM Airlines streicht Frankfurt ab Rio de Janeiro
Die brasilianische TAM Airlines hat die Einstellung ihrer Flugverbindungen von Rio de Janeiro nach Frankfurt und Paris bekannt gegeben. Als Alternative können TAM-Passagiere über Sao
Paulo fliegen.
TAM Boeing 777-300 im Landeanflug © AirTeamImages.com
Die brasilianische Fluggesellschaft TAM Airlines stellt am 11. August ihre Nonstop-Verbindungen von Rio de Janeiro nach Frankfurt und Paris ein. Passagiere können beide Zielen dann über São Paulo
erreichen, teilt die Airline mit.
Gründe für die Entscheidung, beide Verbindungen zu streichen, nannte das Unternehmen nicht. Experten vermuten, dass der Wechsel vom Luftfahrtbündnis Star Alliance zum Konkurrenten Oneworld im Zuge der Fusion mit der chilenischen LAN Airlines eine Rolle spielt.
Ferner teilte TAM mit, dass auf den Flügen von Sao Paulo nach Paris ab Ende August neue Boeing 777 statt Airbus A330 eingesetzt werden. Die Anzahl der pro Flug angebotenen Plätze erhöht sich
dadurch von 223 auf 363. Schon jetzt fliegen Boeing 777 auf den Strecken nach Frankfurt, London, New York, Miami und Santiago de Chile.
TAP Portugal
TAP Portugal erweitert Streckennetz um neue Ziele in Afrika
Ab Ende Oktober fliegt die portugiesische Airline auch Tanger und Boa Vista auf den Kapverden an
Mit Inkrafttreten des Winterflugplans 2013/2014 nimmt TAP Portugal zwei neue Destinationen in ihr Portfolio auf: Ab dem 27. Oktober 2013 fliegt die portugiesi-sche Airline fünfmal pro Woche die
marokkanische Stadt Tanger und zweimal pro Woche den Flughafen Boa Vista auf der gleichnamigen Kapverden-Insel an.
Damit unterstreicht TAP Portugal ihr intensives Engagement auf dem afrikani-schen Markt – allein auf den Kapverden bedient die Airline dann vier Ziele (Sal, Santiago, São Vicente und Boa
Vista).
Die marokkanische Hafenstadt Tanger wird täglich außer Montag und Samstag von Lissabon aus mit einer Beechcraft 1900 mit 19 Plätzen angeflogen.
Für die Verbindungen zwischen Lissabon und Boa Vista (Montag und Samstag) kommen Maschinen vom Typ Airbus A319 mit 111 Plätzen in der Economy und weiteren 15 Plätzen in der Business Class zum
Einsatz.
Fluggäste aus Deutschland und Österreich können die neuen Verbindungen komfortabel über die Zubringerflüge aus Frankfurt, München, Hamburg, Düs-seldorf, Berlin und Wien zum Drehkreuz Lissabon
erreichen.
Weitere Informationen
Condor nun auch in Brasilien
Die brasilianische Luftfahrtagentur ANAC (Agência Nacional de Aviação Civil) genehmigte kürzlich den Betrieb der deutschen Fluggesellschaft Condor innerhalb
Brasiliens; die Information wurde gestern im brasilianischen Bundesanzeiger Diário Oficial da União veröffentlicht. Condor wird internationale Passagier-, Fracht- und Postflüge durchführen.
Bevor die deutsche Fluggesellschaft allerdings auch im Land in Betrieb gehen kann, müsse sie zuerst die Anforderungen der ANAC erfüllen, die im Artikel 212 des brasilianischen Luftfahrtscodes
verzeichnet sind. So müsse die Condor seine Betriebspläne sowie technischen Pläne vorweisen, die Tarife für Zielorte in Brasilien und im Ausland und die Flugpläne.
Der Hauptsitz der Condor befindet sich in Oberursel, bei Frankfurt, sie hat ca. 3.000 Mitarbeiter und befördert 6,7 Millionen Passagiere jährlich. Die Fluggesellschaft wurde 1955 gegründet, 1959
übernahm die Deutsche Lufthansa AG 95,9 Prozent des Kapitals. Seit 2002 gehört die Fluggesellschaft zur Thomas Cook AG.
Bereits vor dem Betrieb in Brasilien hat die Fluggesellschaft Flüge in Lateinamerika angeboten, durch Partnerschaften mit der brasilianischen Fluggesellschaft GOL und der panamaischen Copa Airlines.
Im vergangenen Jahr hatte Condor nach Recife und Salvador da Bahia auch das Reiseziel Rio de Janeiro in seinen Flugplan aufgenommen. Anlass dafür wären unter anderem die zahlreichen Großereignisse in
der Stadt, wie der Weltjugendtag 2013, die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016.
Brasilien erlässt Afrika rund 700
Millionen Euro Schulden
Addis Abeba/Brasília (dpa) - Brasilien will zwölf afrikanischen Staaten Schulden in Höhe von rund 700 Millionen Euro erlassen. Das kündigte der Sprecher von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff
am Rande der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Afrikanischen Union in Äthiopien an.
Ziel sei es, die ökonomischen Beziehungen zwischen Brasilien und Afrika weiter auszubauen, wie die staatliche brasilianische Nachrichtenagentur ABR meldete.
2012 habe der Handel zwischen den beiden Regionen rund 20,5 Milliarden Euro betragen. Vom Schuldenerlass profitieren unter anderem die Republik Kongo (Brazzaville) mit einem Schuldenstand von rund
272 Millionen Euro und Tansania (Schulden: rund 183 Millionen Euro). Weitere Begünstigte sind die Elfenbeinküste und die Demokratische Republik Kongo (Kinshasa).
Notenbank
Deutlicher Zinsschritt in Brasilien
Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins erneut angehoben. Mit dem deutlichen Zinsschritt will die Notenbank auch ihre Unabhängigkeit gegenüber der Regierung demonstrieren und der Kritik ein
Ende setzen.
tjb. São Paulo Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins zum zweiten Mal in Folge angehoben - von 7,5% auf 8%. Der Zinsschritt fiel mit 50 Basispunkten
deutlicher aus, als der Markt dies erwartet hatte. Eine Mehrheit der Analysten war von 25 Basispunkten ausgegangen, zumal die Anfang Woche veröffentlichten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten
Quartal mit 0,6% klar unter den Erwartungen lagen.
Notenbank-Chef Alexandre Tombini hatte in den vergangenen Wochen jedoch mehrmals angekündigt, dass die Notenbank alle Mittel zur Senkung der Inflation ergreifen werde. Die Teuerung in Brasilien
hatte zuletzt die gesetzte Obergrenze von jährlich 6,5% überschritten. Mit dem deutlichen Zinsschritt will die Notenbank auch ihre Unabhängigkeit gegenüber der Regierung demonstrieren und der Kritik
ein Ende setzen, die hohe Inflation werde zugunsten des Wachstums in Kauf genommen. Weitere Zinsanhebungen in den kommenden Monaten sind nicht ausgeschlossen.
Flop 10: Diese Airlines mussten zahlen
07.06.2013, 12:01 Uhr | mro
Air Berlin führt die Flop 10 an (Quelle: Strussfoto/imago)
Diese Airlines wurden ordentlich zur Kasse gebeten: Das Verbraucherportal "Fairplane" veröffentlicht eine Statistik,
welche Airlines wegen Verspätungen und Ausfällen Passagiere entschädigen mussten. Das Unternehmen setzt diese Ansprüche gegen Provision durch - zur Not auch mit dem Anwalt. An der Spitze finden sich
die großen deutschen Airlines - was sich aber auch aus den Passagierzahlen erklärt. Sehen Sie die zehn Flop-Airlines auch in unserer Foto-Show.
Air Berlin, Condor und Lufthansa machen Hälfte der Beschwerden aus
Als Basis für die Statistik dienten mehr als 20.000 Beschwerdefälle, die "Fairplane" seit Unternehmensgründung im Mai 2011 gegen verschiedene Airlines führte. Das sagte Gründer und Geschäftsführer
Andreas Sernetz gegenüber t-online.de. Mehr als die Hälfte der vertretenen Passagier richteten ihre Forderungen gegen Air
Berlin, Condor und Lufthansa.
Air Berlin an der unrühmlichen Spitze
Den unrühmlichen Platz an der Spitze der Flop-Liste nimmt Air Berlin ein. 22 Prozent der von "Fairplane" vertretenen Passagiere waren mit Deutschlands zweitgrößter Airline unterwegs und von
Flugverspätung, Annullierung oder Überbuchung betroffen. Die durchschnittliche Anspruchshöhe pro Passagier beträgt 405 Euro. Insgesamt beförderte Air Berlin im Jahr 2012 mehr als 29,6 Millionen
Passagiere.
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Ferienflieger Condor auf Platz zwei
Condor kommt im Negativ-Ranking auf Platz zwei. 20 Prozent der Fälle richteten sich gegen die Airline. Und das, obwohl sie mit rund 6,7 Millionen Passagieren deutlich weniger Fluggäste beförderten
als etwa Air Berlin. Im Durchschnitt beträgt der Ausgleichsanspruch 463 Euro, der zweithöchste Wert unter den ersten zehn Airlines. Sernetz liefert eine mögliche Erklärung für das schlechte
Abschneiden: "Condor fliegt ausschließlich im Charter- und Ferienflugdienst. Solche Flüge sind tendenziell häufiger von Verspätungen betroffen als Linienflüge. Außerdem registrieren wir bei Condor
ein sehr restriktives Beschwerdemanagement."
Lufthansa: Für Anzahl der Passagiere geringe Beschwerden
An dritter Stelle folgt die Lufthansa. 13 Prozent der Fälle wollten eine Entschädigung von der größten deutschen Airline, im Schnitt standen jedem Passagier 423 Euro zu. Im Vergleich zu etwa 75
Millionen beförderten Passagiere in 2012 ist das aber trotzdem eine gute Quote. "Im Vergleich zur Anzahl der beförderten Passagiere ist die Anzahl der Beschwerden gering. Hinzu kommt, dass Lufthansa
zu den Airlines mit dem besten Beschwerdemanagement zählt", sagte Sernetz. In den Beschwerdezahlen der Lufthansa sind außerdem die Zahlen der Tochter Austrian Airlines integriert (3,5 Prozent).
SunExpress: Hohe Beschwerdequote
Mit deutlichem Abstand folgt auf den Platz vier SunExpress. Bei SunExpress handelt es sich um die größte türkische
Charterfluggesellschaft. Verglichen mit den jährlich beförderten Passagieren ist die Beschwerdeanzahl sehr hoch. Fünf Prozent aller von "Fairplane" zu betreuenden Fälle betreffen SunExpress, die 2012
gut 7,7 Millionen Passagiere transportierte.
Pleite-Airline auf Platz fünf
Kurios auf Platz fünf: Die Flugzeugflotte von German Sky bestand aus lediglich zwei Flugzeugen. Dennoch fordern vier Prozent aller "Fairplane"-Kunden dort Ausgleichszahlungen ein. Ende 2012 setzte
die Fluglinie ihren Betrieb zwischenzeitlich aus. Neben eigenen Flügen vermittelte German Sky vor allem Plätze bei Flügen der inzwischen insolventen Sky Airlines. Wie diese ist German Sky ein
Tochterunternehmen der türkischen Kayi Group.
Ryanair auf geteiltem Platz fünf, aber erstaunlich gut
Ein vergleichsweise gutes Ergebnis erzielt Europas größte Billigfluglinie Ryanair. Gemessen am gesamten Passagieraufkommen von
knapp 76 Millionen liegt die Beschwerdequote auf einem sehr niedrigen Niveau. Lediglich vier Prozent der "Fairplane"-Kunden fordern Ausgleichszahlungen von der irischen Fluggesellschaft. Sernetz
erklärt den geteilten Platz fünf mit der vergleichsweise guten Beschwerdeabwicklung und der auf Effizienz ausgerichteten Verwaltung von Ryanair.
Hohe Ansprüche bei Iberia und Air France
Dichtes Gedränge herrscht auf den Plätzen sieben bis zehn. Von TUIfly über easyJet bis hin zu Iberia und Air France - jeweils drei Prozent aller über "Fairplane" eingereichten Ausgleichsansprüche richten sich an eine dieser vier Fluglinien. Je länger die
Flüge, desto höher der Ausgleichsanspruch. Das Interessante an Air France und Iberia: Sie decken viele Langstreckenflüge ab, Iberia zum Beispiel Richtung Südamerika. Daher
liegt der durchschnittliche Ausgleichsanspruch mit 462 Euro bei Iberia und 479 Euro bei Air France am oberen Ende der Skala. Durchschnittlich hatten Kunden Anspruch auf 402 Euro.
Unternehmen setzen Verbraucherrechte durch - gegen Geld
Fällt ein Flug aus, verspätet sich stark oder bekommt ein Passagier wegen Überbuchung keinen Platz mehr, steht dem Fluggast laut EU-Recht eine Entschädigung von bis zu 600 Euro zu. In der Praxis
ist es für einen einzelnen Fluggast allerdings meist schwer, seine Rechte durchzusetzen: Laut "Fairplane"-Geschäftsführer Andreas Sernetz antworteten die Airlines oft mit sehr professionellen
Schreiben, in denen häufig hohe Gerichtskosten angedroht würden. Hier setzen Unternehmen wie "Fairplane", "EUClaim" oder "Flightright" an. Sie prüfen die Ansprüche, treten mit den Airlines in Kontakt
und beauftragen falls nötig auf Flugrecht spezialisierte Anwälte. Das Geschäftsmodell ist bei den Unternehmen ähnlich: Im Erfolgsfall behält das Unternehmen etwa ein Viertel bis ein Drittel der
Entschädigungszahlung als Provision ein. Scheitert die Forderung, entstehen dem Fluggast keine Kosten. Weil die Unternehmen vor der Annahme eines Falles die Erfolgschancen prüften, Erfahrung im
Umgang mit den Airlines hätten und die richtigen Anwälte beauftragten, seien die Quoten sehr hoch, sagte Sernetz. "Fairplane" etwa führe 90 Prozent der Beschwerden erfolgreich zu Ende.
Die Flop-10-Airlines im Überblick
Platz
|
Airline
|
Beschwerden bei Fairplane
|
Passagiere pro Jahr
|
1
|
Air Berlin
|
22 Prozent
|
29,6 Mio.
|
2
|
Condor
|
20 Prozent
|
6,7 Mio.
|
3
|
Lufthansa (mit Austrian Airlines)
|
13 Prozent
|
75 Mio.
|
4
|
SunExpress
|
5 Prozent
|
7,7 Mio.
|
5
|
German Sky
|
4 Prozent
|
k.a.
|
|
Ryanair
|
|
76 Mio.
|
7
|
Tuifly
|
3 Prozent
|
8 Mio.
|
|
Easyjet
|
|
59 Mio.
|
|
Air France
|
|
77,4 Mio.
|
|
Iberia
|
|
54,6 Mio.
|
Weitere Informationen:
Websites der Unternehmen, die Forderungen von Passagieren durchsetzen:
www.fairplane.net
www.euclaim.de
www.flightright.de
Brasilien: Geht die Bovespa-Talfahrt weiter?
EMFIS.COM - Seit Jahresbeginn musste der brasilianische Leitindex Bovespa kräftig Federn lassen und befindet sich seitdem nahezu im freien Fall, was einige Anleger
schockiert zur Kenntnis genommen haben dürften. Nun raten jedoch manche Experten bereits zum Einstieg in den Bovespa. Dies könnte allerdings noch etwas zu früh sein.
Zwar ist die Wirtschaft im Land am Zuckerhut im April dieses Jahres mit 1,66 Prozent stärker gewachsen als von Analysten zunächst erwartet. Doch dies dürfte die derzeit gedämpfte Stimmung nicht
wirklich aufhellen. Denn in den letzten Tagen erreichte der Index seinen tiefsten Stand seit April 2009. Und auch die Rating-Agenturen nehmen diese Entwicklung zur Kenntnis. So senkte S&P bereits
das Kreditrating Brasiliens auf aktuell BBB – Ausblick negativ. Und auch Moodys dürfte nicht allzu lange mit einer Reaktion auf sich warten lassen. Immerhin gab die Agentur unlängst bekannt, dass das
Investment-Grade-Rating seinen positiven Ausblick verlieren könnte, sollte die Ökonomie Brasiliens weiterhin so schwach bleiben. Doch wo liegt hier der Hase begraben? Der hauptsächliche Grund für die
schwache Wirtschaftsentwicklung dürften vor allem die stark gefallenen Rohstoff-Notierungen sein, denn Brasilien erwirtschaftet einen Großteil seines Brutto-Inlands-Produkts durch Rohstoffe wie beispielsweise Eisenerz, Kaffee und Sojabohnen. Mitverantwortlich für diese Situation dürften jedoch auch die sozialen
Ungleichheiten im Land am Zuckerhut sein. Dies wurde unter anderem durch die unlängst gesendeten Medien-Berichte bezüglich des Confed Cups noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht, welche über massive
Ausschreitungen berichteten. Was ist nun zu tun? Das fragte sich die brasilianische Regierung und beschloss daraufhin dem Werteverfall des Real den Kampf anzusagen. Denn immerhin
verloren ausländische Investoren seit Jahresbeginn währungsbedingt mehr als 20 Prozent ihres Investments. Ebenso wurden in den vergangenen Wochen bereits diverse Kapitalverkehrskontrollen gelockert
sowie Steuern auf Währungsderivate und ausländische Anleihekäufe abgeschafft. Wie die Regierung bekannt gab, wird sie – bei nicht ausreichen der Maßnahmen – die Notenbank zu Hilfe rufen. Denn der
Zentralbank stehen zur Krisenabwehr noch Währungsreserven in Höhe von 374 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Für das laufende Jahr geht Brasilien von einem Wachstum in Höhe von 3,0 Prozent aus – für
ein Schwellenland ein an sich sehr niedriger Wert. Denn schaut man sich die Inflationsrate von 6,5 Prozent an, mutet das prognostizierte
Wirtschafts-Wachstum doch sehr gering an. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit neun ist zwar nicht billig, jedoch ist die Bewertung noch akzeptabel. Das Kurs/Buch-Verhältnis beträgt 1,2, was ebenfalls noch
annehmbar erscheint. Dennoch sollten Anleger mit Long-Investments im Bovespa vorsichtig sein.
Wie sieht es charttechnisch aus? Einen Aufwärtstrend sucht man vergebens, dafür ist der seit Ende 2010 bestehende Abwärtstrend intakt. Der Bovespa rutschte unter seine 38- sowie 200-Tage-Linie
und auch der MACD und die Stochastik senden Verkaufssignale. Ebenso bärisch präsentieren sich der RSI sowie das Momentum, so dass alle Ampeln derzeit auf Rot stehen, denn die Unterstützung bei etwas
über 50.000 Punkten ist bereits gefallen. Der nächste Support befindet sich bei etwa 42.000 Zählern, so dass es noch kräftig bergab gehen könnte.
Insgesamt dürften Anleger momentan gut beraten sein Long-Engagements im Bovespa zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber auch Short-Investments bieten wegen der latenten Rebound-Gefahr
kein optimales Chancen/Risiko-Verhältnis, so dass man den Markt weiterhin von der Seite aus beobachten sollte.
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Urteil gegen Lufthansa: Meilen-Ticket darf verkauft werden
12.06.2013, 12:47 Uhr | dpa-AFX, t-online.de
Laut einem Urteil können Vielflieger mit ihren Meilen-Tickets machen, was sie wollen. Sie dürfen sie auch verkaufen (Quelle: dpa/picture alliance)
Das Gerichtsverfahren eines Vielfliegers gegen die Lufthansa ist mit einer
Niederlage der Fluggesellschaft zu Ende gegangen. Das Oberlandesgericht Köln entschied, dass der Vielflieger sein aus Bonusmeilen erworbenes Flugticket verkaufen durfte. Die Lufthansa habe ihn
deswegen auch nicht aus dem Vielfliegerprogramm Miles and More ausschließen dürfen. Revision zum Bundesgerichtshof wurde zugelassen.
Die Lufthansa hatte argumentiert, dass der Kunde das Ticket zwar an Freunde oder Verwandte hätte verschenken, nicht aber verkaufen dürfen. Dagegen hatte der Kunde geklagt. In erster Instanz gab
das Landgericht Köln der Lufthansa recht, doch im Berufungsverfahren entschied das Oberlandesgericht nun in wesentlichen Punkten anders. Eine Begründung dafür wurde noch nicht gegeben.
Öfter Streit um Meilen
In einem anderen Bonusmeilen-Streit hatte ein Vielflieger im Februar einen Achtungserfolg erzielt: Die Lufthansa einigte sich mit ihm darauf, Änderungen ihres Meilensystems künftig mit einem
Vorlauf von drei Monaten anzukündigen. Der Mann hatte sich dagegen gewehrt, dass die Meilen auf seinem Konto relativ kurzfristig an Wert verloren hatten.
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Es waren nach der Änderung mehr Meilen pro Flug nötig und Kunden hatten keine Möglichkeit mehr, vor Eintreten der Änderung noch schnell Meilen zu den alten Konditionen zu verbrauchen, was laut
einer bekannt gewordenen internen E-Mail der Lufthansa auch so beabsichtigt gewesen sein soll.