Brasilien hat heute geschätzte 185,7 Millionen Einwohner, gehört aber aufgrund seiner immensen Fläche mit durchschnittlich 21,6 Einwohnern pro km² zu den eher dünn besiedelten Ländern. Allerdings
ist die Bevölkerung sehr ungleichmäßig verteilt. Mehr als 70% der Brasilianer leben im Küstenstreifen und in Großstädten. Auch die Verlegung der Hauptstadt nach Brasília während der Militärdiktatur, mit der das Tor zur Entwicklung des mittleren Westens
aufgestoßen werden sollte, änderte daran nichts.
Die Entwicklung der Bevölkerungszahl erlebte ihren ersten signifikanten Anstieg mit der wachsenden Bedeutung der Zuckerproduktion in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Im Zuge des
Goldrausches verzehnfachte sich die Population zwischen 1700 und 1800 von ca. 300000 auf rund 3,25 Millionen. Die folgende Grafik zeigt den Verlauf der Bevölkerungsentwicklung von 1500 bis
heute:
Während beispielsweise in Deutschland das Diagramm der demographischen Verteilung die Form eines Pilzes aufweist, ist in der Altersverteilung der brasilianischen Bevölkerung noch die klassische
Pyramidenform sichtbar. Deutlich zu erkennen ist allerdings auch hier ein Rückgang der Geburtenrate von 3,5 Kindern pro Frau im Jahre 1985 auf aktuell 1,9 Kinder.
Die folgende Grafik zeigt die Zusammensetzung der brasilianischen Bevölkerung im Zeitraum von 1872 bis 2006. Als “pardo” werden laut IBGE, dem statistischen Bundesamt in Rio de Janeiro, Nachfahren
der Verbindung von Schwarzen und Weißen, sowie Schwarzen und Indianern bezeichnet. In die Gruppe “andere” fallen hauptsächlich Nachfahren asiatischer Einwanderer und die brasilianischen
Ureinwohner.